#autofreiberlin

Appell und Aktion

Global denken, lokal handeln: Die Zeit drängt!

Das Automobil ist das ineffektivste urbane Fortbewegungsmittel und bekommt dennoch den meisten Raum und die meisten Vorrechte in unserer Stadt. Obwohl in Berlin weniger als 30 Prozent der Wege mit dem Auto zurückgelegt werden und weniger als die Hälfte der Haushalte überhaupt über ein Auto verfügen, haben wir uns an giftige Luft, Lärm, Flächenfraß sowie Gefahr für Leib und Leben gewöhnt, ganz so, als sei das eine Selbstverständlichkeit. Doch die fetten Autojahre sind vorbei. Immer mehr Menschen in Berlin wollen nicht länger hinnehmen, dass die Grenzwerte für Stickoxide und Feinstaub in der gesamten Innenstadt regelmäßig überschritten werden, dass wir nachts vom Verkehrslärm geplagt werden, dass jedes Jahr zig Berliner*innen durch den Autoverkehr verletzt und getötet werden und dass zentrale Flächen der Stadt nicht für Wohnungsbau oder Grünflächen genutzt werden können, weil sie stattdessen als Rollflächen für ein Verkehrsmittel des letzten Jahrhunderts dienen. 58 Prozent der Verkehrsflächen in der Hauptstadt sind für Autos reserviert, davon 19 Prozent für parkende Fahrzeuge. Dabei legen die Berliner*innen nur 28 Prozent ihrer Wege mit dem Auto zurück.
 

Berlin hinkt hinterher

In immer mehr europäischen Metropolen wie Paris, Brüssel, Madrid, Kopenhagen oder Oslo werden temporäre autofreie Zonen eingerichtet und die urbanen Mobilitätsträger des 21. Jahrhunderts – das Fahrrad und der öffentliche Nahverkehr – massiv gefördert, während es bei uns drei Jahre dauert, einen simplen Zebrastreifen einzurichten. Dabei gibt es längst tragfähige Konzepte für autofreie Kieze, die auch den Bedürfnissen des Gewerbe- und Versorgungsverkehrs entsprechen und das Relikt des 20. Jahrhunderts, ein eigenes Auto in einer Großstadt zu besitzen, ad absurdum führen. Es geht uns nicht darum, Autofahrer*innen zu verteufeln, es war die Politik der autogerechten Stadt, die seit den 1950er Jahren einseitig auf das unvernünftigste städtische Verkehrsmittel gesetzt hat und viele Menschen angesichts fehlender Alternativen dazu gezwungen hat, sich ins Auto zu setzen. Wir sind aber der Meinung, dass für den Klima- und Kulturwandel weg vom privaten motorisierten Individualverkehr viel mehr als bisher unternommen werden muss. Gemeinsam aufatmen, gemeinsam Stadt neu verteilen.

Diese Initiative fordert die sofortige Verkehrswende in Berlin und anderswo. In Zeiten, in denen es immer mehr Menschen von jung bis alt bewußt wird, dass die Erde auf eine umweltpolitische Katastrophe hinsteuert, können wir vor unserer eigenen Haustür anfangen, ein klimapolitisches Zeichen zur setzen.
Global denken, lokal handeln. Die Zeit drängt!
#verkehrswendesofort #autofreiberlin